Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat Folgen für die Energieversorgung: Als Reaktion auf die Sanktionen liefert Russland weniger Gas nach Europa. Unter anderem in Österreich und Deutschland ist die Versorgung mit Erdgas gefährdet und der Preis ist enorm gestiegen.
Als Industrieunternehmen nutzt auch Schunk Erdgas, vor allem an den Standorten Heuchelheim, Thale, Willich und Bad Goisern. Allein in Heuchelheim verbraucht Schunk 39 Gigawattstunden Erdgas pro Jahr – damit könnten rund 3.000 Haushalte ein Jahr lang heizen und Warmwasser bereiten.
Erdgas so weit wie möglich ersetzen
Schunk hat daher frühzeitig die Situation analysiert und Maßnahmen ergriffen. In Heuchelheim und Willich wurden Vorbereitungen getroffen, große Mengen Erdgas durch Propan zu ersetzen. Dazu wird Propan und Luft in einer Anlage gemischt, um ein Gas zu erzeugen, welches Eigenschaften ähnlich dem Erdgas hat. Somit müssen Produktionsanlagen nicht umgerüstet werden. Schunk hat sich dafür bereits entsprechende Propangaskontingente bei den Anbietern gesichert. Am Standort Heuchelheim wird zudem die Wärmeversorgung teilweise auf Öl, Propan und Strom umgestellt.
Weiter wird an den Standorten die Heizung heruntergeregelt, um so den Erdgasverbrauch und damit die Energiekosten zu reduzieren – eine Senkung der Raumtemperatur von 21 Grad Celsius auf 19 Grad spart bereits bis zu zehn Prozent der Wärmeenergie.
Für das Jahr 2022 ist Schunk aufgrund seiner Lieferverträge mit vergleichsweise günstiger Energie versorgt. Für das Jahr 2023 wird allerdings mindestens mit einer Verdreifachung der Energiekosten gerechnet, von rund 33 Millionen Euro im Jahr 2021 auf 100 Millionen Euro im Jahr 2023. Nicht nur aufgrund dieser Entwicklung verfolgt Schunk die Strategie, mehr Energie selbst zu erzeugen, etwa durch Photovoltaik, und die Energieeffizienz weiter zu steigern.
Schunk bereitet sich auf Gasmangellage vor
In Deutschland sind die Gasspeicher über 80 Prozent gefüllt – ob damit für den Winter genügend Erdgas zur Verfügung steht und eine Gasmangellage abgewehrt werden kann, ist jedoch nicht abzusehen. Daher bereitet sich Schunk auch auf eine mögliche Gasrationierung in der Industrie vor. Durch den Ersatz von Erdgas durch Propangas gibt es nun eine Redundanz, die für Schunk die Versorgungsicherheit erhöht. Sollte dennoch eine Gasmangellage eintreten, verfügen die einzelnen Standorte über entsprechende Notfallpläne.
Alle Beschäftigten können an ihrem Arbeitsplatz einen Beitrag zum Energiesparen leisten. Tipps dazu finden sich hier.