HydroSpeed Poliertechnologie

Innovative Technologien von OptoTech



Beim Polieren der zweiten Linsenseite stellt sich die Herausforderung, dass die bereits polierte erste Linsenseite beschädigt werden könnte, wie es beim Einsatz des klassischen Membranfutters oft der Fall ist.

Das lässt sich natürlich umgehen, indem die bereits polierte Fläche mit Schutzlack gegen Beschädigungen beim Polieren der zweiten Seite geschützt wird. Das bedeutet aber gleichzeitig, dass ein Zwischenschritt eingesetzt werden muss, bei dem die Linse aus der Prozesskette herausgenommen und lackiert werden muss. Danach muss sie trocknen und erst anschließend kann die nächste Seite bearbeitet werden. Das alles aber steht der angestrebten Verkettung der Schleif- und Poliermaschinen entgegen.

Die Lösung besteht im HydroSpeed® Polieren. Hierbei wird kein klassisches Membranfutter mehr verwendet, sondern die Linse wird mit Poliermittel gegen das Polierwerkzeug gedrückt. Dabei wird der vorhandene Poliermittelbehälter mit einer zusätzlichen Hochdruckpumpe ausgerüstet, und anstelle von Druckluft Poliermittel durch die untere Spindel geleitet. Die Linse sitzt demnach auf einem Flüssigkeitspolster und wird rundherum geführt.

Dies hat die folgenden entscheidenden Vorteile:

  1. Die Druckverteilung und Unterstützung der Linse ist absolut gleichmäßig über die gesamte untere Fläche verteilt. Eine Verformung der Linse, wie bei einer klassischen Membranaufnahme, tritt weitaus weniger auf und die Passgenauigkeiten werden wesentlich besser.
  2. Beim Membranfutter wird der Arbeitsdruck pneumatisch und über die Membran auf die Linse geleitet. Diese Konstellation mit Luft als Puffer wirkt aber als thermischer Isolator. Die durch den Polierprozess entstehende Wärme kann nicht abgeführt werden und verbleibt weitgehend in der Linse. Dadurch entsteht weiterhin eine Verformung. Beim HydroSpeed® Polieren hingegen ist die Linse von allen Seiten mit Poliermittel umspült. Das Poliermittel nimmt die Prozesswärme wesentlich besser auf und der Temperaturgradient in der Linse verläuft wesentlich flacher.
  3. Der entscheidende Vorteil aber ist der Fakt, dass das HydroSpeed® Polieren ganz ohne Schutzlack auskommt. Da kein mechanischer Kontakt zwischen der Rückseite der Linse und dem Aufnahmesystem entsteht, muss die Rückseite auch nicht geschützt werden.


Das bedeutet:

  • Die Prozesskette läuft unterbrechungsfrei
  • Kein Arbeitsplatz für das Schutzlackieren notwendig
  • Kein Stauraum für auf das Lackieren wartende und für trocknende Linsen notwendig
  • Kein Schutzlack notwendig
  • Keine Lösungsmittel zum abschließenden Reinigen notwendig
  • Keine Entsorgung von Lösungsmitteln notwendig
  • Die Durchlaufgeschwindigkeit der Linsen durch die Fertigung ist wesentlich schneller

Interferogramm einer mit HydroSpeed® Poliertechnik polierten Linse

Eine Fertigungslinie mit diesen Technologien wurde erstmals 2002 auf der Optatec öffentlich vorgestellt. Die Fertigungslinie besteht aus einer Schleifmaschinen und einer Poliermaschinen mit folgenden Aufgaben:

  • Schleifmaschine: Vorschleifen, Feinschleifen, 3C-Bearbeitung der Linse
  • Poliermaschine: Polieren der Linse

Das HydroSpeed® Polieren wurde ursprünglich für die Produktion von Großserien entwickelt, kann aber seine Vorteile besonders auch bei kleinen Stückzahlen ausspielen. Da kein spezielles Membranfutter notwendig ist, ist der Aufwand für die Werkzeugfertigung wesentlich geringer.

OptoTech Hydrospeed Polishing